Zeit, dass unserer Gemeinde „ein Licht aufgeht“

Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in unserer Gemeinde wurde am 28.01.2013 beschlossen. Dazu sollten die alten Leuchten durch HQL und Mischlicht auf Induktionsleuchten umgerüstet werden. Dieses Verfahren erschien aus damaliger Sicht sinnvoll, weil LED Leuchtmittel noch besonders teuer waren und die LED-Technik es mit sich brachte, die kompletten Lampen austauschen zu müssen. „Seit Mitte des Jahres ist die Beschaffung von Induktionsleuchtmitteln schwieriger geworden. Einige Lieferanten haben diesen Leuchtentyp aus ihrem Sortiment gestrichen. Hauptgrund ist der immer günstiger werdende Preis der LED-Produkte und die damit immer kürzer werdende Amortisationszeit. Bei einigen Chargen von Induktionsleuchten wurden auch Qualitätsmängel festgestellt.“ Hinzu kommt die EuP-Richtlinie (Energiebetriebene-Produkte-Gesetz – EBPG) der EU. Diese richtet sich zwar nicht direkt an Städte und Gemeinden, d. h. sie legt ihnen keine Verpflichtung zur Umrüstung auf, entbindet die Kommunen jedoch nicht von der Notwendigkeit, sich mit der Modernisierung ihrer Straßenbeleuchtung auseinanderzusetzen. So werden bestimmte Leuchtmittel ab 2012, 2015 oder 2017 nicht mehr auf dem Markt erhältlich sein (Ausphasen). Daraus resultiert faktisch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung. Ausgephaste Leuchtmittel können genutzt werden, bis sie nicht mehr funktionstüchtig sind. Ihnen wird in Zukunft aber nicht mehr das CE-Zeichen verliehen, sodass das Inverkehrbringen und der Handel nicht mehr zulässig sind.

Der Vorschlag der Verwaltung, nun auf energiesparenden LED-Technik zu setzen, ist aus unserer Sicht sehr sinnvoll. Allerdings halten wir eine Umrüstung, die nur nach und nach vonstatten geht, in unserer aktuellen finanziellen Lage für nicht zielführend. Seit Inkrafttreten des Umrüstungsbeschlusses vor fast 2 Jahren, konnten lediglich 20 Prozent der Leuchten ausgetauscht werden. Eine Umrüstungszeit von 10 Jahren plus dem restlichen Amortisierungszeitraum ist für uns die falsche Herangehensweise. Unsere Haushaltslage verlangt Investitionen in Projekte, die sich möglichst schnell amortisieren und langfristig Kosten in hohem Umfang einsparen. Energieeinsparungen sind ideale Maßnahmen zur langfristigen Kostenreduktion. Wir möchten die Umrüstung in einer Maßnahme, da sich dann allein im Bereich der Straßenbeleuchtung weit mehr als 400.000 kWh pro Jahr einsparen lassen. Da nicht anzunehmen ist, dass die Kosten für Energie sinken, ergibt sich hier ein enormes finanzielles Einsparpotenzial.

Die Möglichkeiten der Finanzierung sind dabei vielfältig. Da die Zinsen im Moment sehr niedrig sind, halten wir auch eine Eigenfinanzierung für möglich. Eine weitere Möglichkeit wäre die Beantragung von Fördergeldern. Das NRW/EU-Programm EFRE 2014-2020 stellt für Kommunen in NRW rund 290 Millionen Euro für Klimaschutzmaßnahmen bereit. Da es in diesem Programm auch um die Reduktion von CO2 geht, sollten die immensen CO2 Einsparpotenziale nicht zu kurz kommen. Alleine für die Straßenbeleuchtung käme Grefrath auf eine CO2-Reduzierung von ca. 253 Tonnen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Grefrath im Vergleich mit den anderen Teilnehmerstädten und Gemeinden des Klimaschutzkonzeptes den höchsten CO2-Ausstoß je Einwohner hat.

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Dies alles macht deutlich, welche Chance sich hier für unsere klamme Gemeinde auftut. In der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses vom 03.11.2014 wurde uns mitgeteilt das alleine im Bereich der HQL Lampen, mit einem aktuellen Verbrauch von 560.000 kWH pro Jahr, durch die Umrüstung auf LED-Technik mit einer Reduzierung auf 160.000 kWH pro Jahr zu rechnen sei. Verbunden wäre dies mit einer Investion von 200.000 Euro. Daraus ergebe sich eine Amortisationszeit von ca. 2 bis 2 1/2 Jahren. Ab diesem Zeitpunkt würden wir dann Energiekosten in hohem Maße einsparen.

Um noch weitere Zahlen und Fakten zu dieser Idee zu bekommen, haben wir eine Anfrage an die Verwaltung geschickt. Wir eröffnen den Diskurs dazu und appellieren an die Menschen unserer Gemeinde, uns bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Wir sind es auch den Bürgerinnen und Bürgern schuldig, die bisher die Lasten der Haushaltssanierung zu tragen hatten.

Alle relevanten Information bekommen Sie nun hier – machen Sie sich ein Bild:

Anfrage zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung vom 28.10.2014

Sitzungsvorlage Nr. B 211-1 V – Umrüstung der Straßenbeleuchtung vom 15.10.2014

Sitzungsvorlage Nr. B 211 V – Umrüstung der Straßenbeleuchtung vom 16.10.2012

Energie- und kosteneffiziente Straßenbeleuchtung – Sanierungskonzept der Gemeinde Grefrath vom 14.11.2011

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