Wahlprogramm 2020

Wahlprogramm der Grefrather Grünen

Zukunft entscheidet sich hier – unser grüner Plan für Grefrath

In unserer Gemeinde leben viele verschiedene Menschen. Als Grüne wollen wir unser Zusammenleben so gestalten, dass alle sich in einer intakten Umwelt, einem kreativen, sozialen Umfeld wohlfühlen und miteinander im Austausch stehen. Bei unseren Entscheidungen stellen wir das Gemeinwohl vorne an und handeln so, dass wir nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Gemeinde hinterlassen.

Zukunft entscheidet sich hier!
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Wenn Sie unser Wahlprogramm ausdrucken möchten, verwenden Sie gerne unsere Druckversion ohne vollflächge Bilder – das spart Farbe und Papier. Die Umwelt dankt es Ihnen: Wahlprogramm als Druckversion.

# für ein ökologisches Grefrath

# für ein bewegtes Grefrath

# für ein kreatives Grefrath

# für ein lernendes Grefrath

# für ein soziales Grefrath

# für ein vielfältiges Grefrath

# für ein starkes Grefrath

Für ein ökologisches Grefrath

Wir Grüne haben uns gegründet, weil wir die Leitlinie global denken, lokal handeln politisch vor Ort in Grefrath umsetzen wollen. Wir wollen in dieser Wahlperiode die Weichen dafür stellen, dass unsere Gemeinde bis 2030 CO2-neutral wird. Im Bereich Klima- und Artenschutz soll die Gemeinde Unterstützerin und Vorbild sein, denn jede*r Einzelne von uns, kann zum Erhalt von Klima und Artenvielfalt beitragen. Mit dem Beschluss, dass alle Ratsbeschlüsse hinsichtlich ihrer Klimafolgen geprüft werden müssen, haben wir eine wichtige Grundlage gelegt.

Unsere Ideen

Energiewende fördern

Um ein klimaneutrales Grefrath zu erreichen müssen wir die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Benzin verringern. Wir treten ein für 100 % Ökostrom aus Wind-, Solar- und Geothermie-Anlagen. Kommunale Dächer sollen verstärkt mit Photovoltaik ausgestattet werden, Ölheizungen durch Geothermie ersetzt werden und ältere Gebäude saniert werden, um Energie zu sparen.

Nachhaltig Bauen

Vorbild Venlo: Wir streben für kommunale Gebäude eine Bauweise nach dem Cradle to Cradle-Prinzip  an. Das bedeutet zum Beispiel: Nachhaltiges Baumaterial soll so genutzt werden, dass es beim Abriss recycelt werden kann und kein schädlicher Sondermüll entsteht.

Nachhaltig Landwirtschaften

Unsere Böden sind die Grundlage unserer Lebensmittel. Wir müssen sie schützen: Vor Pestiziden, vor Überdüngung, vor Mikroplastik. Wir setzen uns ein für:

  • Ein pestizidfreies Grefrath. Wir wollen ein generelles Pestizidverbot auf kommunalem Gebiet.
  • Unterstützung der Landwirte bei der Umstellung auf Biolandbau mit dem Ziel einer pestizidfreien Landwirtschaft um Grefrath herum, z. B. durch  eine solidarische Landwirtschaft.
  • Mehr regional erzeugte Biolebensmittel in kommunalen Schulen und Kitas.
  • Regelmäßiger Austausch / Kommunikation mit der Landwirtschaft

Außerdem wollen wir

  • Mehr ökologische Blühstreifen und natürliche Wasserläufe: Wegraine und Flussläufe sollen die Möglichkeit haben, funktionierende kleine Ökosysteme zu  werden. Dies kann erreicht werden, indem man Fluss- und Bachläufe nicht ausbaggert, sondern sich selbst überlässt, Wegraine nicht mäht, sondern  mit Blumen bepflanzt. So können sich Insekten natürlich ansiedeln.
  • Weniger Papier bei der Ratsarbeit
  • Nachhaltig kaufen / Verzicht auf Plastik 
  • Anlage von kommunalen Blühflächen 
  • Vorgarten-Wettbewerb; Wir wollen Bürger*innen zu pflegeleichten, artenreichen Gärten informieren
  • Dach- und Fassadenbegrünung kommunaler Gebäude 
  • Ökosiedlung mit Energiesparhäusern
  • Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom bei der Kommune
  • Einführung einer Baumschutzsatzung: Keine Fällungen ohne Ersatzpflanzungen
  • Mitglied werden bei „Kommunen für biologische Vielfalt“
  • Bürger*innenwald einrichten: Bürger haben die Möglichkeit hier zu Jubiläen oder einfach mal so Bäume zu spenden – diese werden dann vor Ort gepflanzt

Für ein bewegtes Grefrath

Wir sind der Überzeugung, dass unsere einzigartigen schönen Landschaften in Grefrath, Vinkrath, Mülhausen und Oedt zum Bewegen einladen und dass der öffentliche Raum in erster Linie den Menschen gehört. Deshalb wollen wir kommunalen Raum so denken, dass er Aufenthaltsqualität schafft, Fortbewegung angenehm und stets für die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen sicher ist. Gemeinsam wollen wir mit Ihnen in allen Ortsteilen die Frage beantworten: Wie wollen wir in Zukunft leben, wohnen und uns bewegen?

Wir schlagen vor

  • Radverkehrsnetz ausbauen, Fahrradstraßen ausweisen
  • Mobilitätsknotenpunkte schaffen: Mit dem Rad ankommen, es sicher abstellen können und zu Fuß, mit dem Bus, der Mitfahrgemeinschaft oder dem Boot über die Niers weiterkommen.
  • E-Mobilität beim Fuhrpark der Gemeinde
  • Buslinie 062 als Grefrath verbindende Linie verstehen, bewerben und ihre Fahrzeiten ausbauen
  • ÖPNV-Verbindungen ausbauen: Den Abend und das Wochenende nicht vergessen
  • Mitfahrgelegenheiten systematisch fördern
  • Ladestruktur für E-Mobilität ausbauen 

Für ein kreatives Grefrath

Wir können stolz sein auf unsere vielfältigen kulturellen Angebote! Darunter überregionale Attraktionen, wie das Eissportzentrum, die Oedter Albert-Mooren-Halle oder das Freilichtmuseum. Vor Ort findet sich eine lebendige Kulturszene wieder: Vielfältige Chöre, ein Trommlercorps, Theater, Kunst, Kultur, Schützenvereine, Karneval, Heimatverein, Vereinsbaumgemeinschaft, KinG e.V., die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen.

Wir wollen, dass unsere Gemeinde ein Umfeld bietet, in dem kulturelles Engagement bestehen kann und sich neue Initiativen herausbilden können.

Die Örtlichkeiten, die uns für Veranstaltungen bereitstehen sind vielfältig: Das Freilichtmuseum, die Trauerhalle, Räume der ev. und kath. Kirche, der Schwingbodenpark, Nordkanal und die  Albert- Mooren Halle, das Stadtzentrum mit Marktplatz und der Ratssaal.

Wir wollen

  • Einen Kulturetat zur Förderung für kleine, örtliche Initiativen, die bisher meist rein ehrenamtlich tätig sind. 
  • Unterstützung bereits aktiver Gruppen forcieren
  • Jugendkultur fördern: Wir wollen die großartige Arbeit des Jugendkulturhaus Dingens weiter unterstützen!
  • Trends und Entwicklungen nicht verschlafen und eine  systematische, langfristige Sportstättenentwicklungsplanung mit  hinreichender Flexibilität einführen.
  • Gemeinsam für unsere Gemeinde: Wir wollen Anlässe des Zusammenkommens und des Austauschs schaffen. Zusammen entwickeln wir die besten Ideen für Mülhausen, Grefrath, Vinkrath und Oedt.

Für ein soziales Grefrath

Wir wollen eine Gemeinde, in der die Bedürfnisse aller Menschen in Vinkrath, Mülhausen, Oedt und Grefrath gesehen und berücksichtigt werden. Die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft muss für alle möglich sein. Wir lassen niemanden zurück, sondern fördern ein starkes Miteinander und Füreinander.

Das bedeutet für uns

  • Förderung von bezahlbarem Wohnraum – zusätzliche Mietwohnungen unterschiedlicher Größe, örtlich und öffentlich gesteuert, damit nicht Profit, sondern Gemeinwohl im Vordergrund steht. Auf alle Generationen ausgerichtet: altersgerecht, für junge Leute, die selbständig wohnen wollen, alleine oder in Wohngemeinschaften.
  • Gemeinsam Ziele zu definieren, an denen sich Politik und  Verwaltung in den kommenden Jahren orientieren können. Wie sieht ein guter Mix  aus Eigenheimen und (günstigen) Mietwohnungen für Grefrath aus? 
  • Um die Flächenversiegelung nicht ausufern zu lassen, sollten wir uns um Möglichkeiten kümmern, vorhandene Fläche mit z.B. maroden Gebäulichkeiten anzukaufen und einer städtebaulichen Entwicklung zuzuführen.
  • Mehrgenerationen-Wohnkonzepte
  • Unterstützung bereits vorhandener Gruppen (z.B. MUM, Verein älter Werden, Café International,Community Kochen über den Tellerrand)
  • Geflüchtetenarbeit angemessen ausstatten: Das heißt für uns eine Entfristung der Stelle zur Arbeit mit Geflüchteten und Bereitstellung von Ressourcen für die Arbeit.
  • Echte Teilhabe von benachteiligten Personengruppen sei es Alter, Krankheit oder unterschiedlichen Handicaps ermöglichen. Wir wollen alle Bürger*innen im Blick haben in den Sozialraum integrieren und Teilhabeeinschränkungen finden und ausgleichen. Dazu gehen wir dahin, wo die Menschen leben/arbeiten und finden heraus, was gebraucht wird und entwickeln Lösungen mit, dazu gehört Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, aber auch Angebote für Sport, Freizeit und Austausch bereitzustellen.
  • Jugendförderung: Wir laden junge Menschen ein, ihre Bedürfnisse mitzuteilen. Für eine Gemeinde, in der junge Menschen gerne bleiben wollen.

Für ein vielfältiges Grefrath

Wir Grüne stehen für ein friedliches, solidarisches Miteinander in einer bunten, offenen und vielfältigen Gesellschaft. Wann immer dieses Miteinander durch Faschismus oder Diskriminierungen bedroht ist, stellen wir uns entschieden dagegen. 

Wir treten füreinander ein, gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze und sind achtsam gegenüber rechtspopulistischen und rassistischen Entwicklungen.

Um unser buntes Grefrath noch vielfältiger zu machen wollen wir        

  • Den Dialog suchen und MIT, statt über Menschen mit Migrationserfahrungen sprechen: für ein gutes interkulturelles Miteinander!
  • Für die nächste Kommunalwahl 2025 die Gründung eines Integrationsrates prüfen 
  • Wir setzen uns ein für die Rechte und Bedarfe von Mädchen und Frauen in Grefrath: Wir unterstützen die Aktivitäten der Gleichstellungsbeauftragten in Grefrath. Wir treten ein für die Belange von Frauen im Beruf, die häufig zusätzlich auch heute noch die Hauptverantwortung für Haushalt und Kinder tragen. Wir leben vor, fördern und fordern verstärkt, dass mehr Frauen in politischen Gremien vertreten sind. 
  • Politik von heute für morgen: Wir machen Politik nicht nur für heute, sondern für unsere Zukunft und besonders die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Das bedeutet für uns auch, dass wir Politik nicht nur für, sondern besonders MIT jungen Menschen entwickeln wollen. Die Initiative von Fridays  For Future zeigt das unglaubliche Gestaltungspotenzial und die Energie junger Menschen.
  • Wir sind nicht alleine: Manche Themen können ortübergreifend effektiver angegangen werden. Deshalb pflegen wir Netzwerke zu Nachbargemeinden. Wir unterstützen die Bestrebungen des Bürgermeister-kandidaten Jens Ernesti, dies ganz konkret auch auf kommunaler Ebene zu tun und systematischer die Zusammenarbeit zu suchen, nicht nur um zu sparen, sondern auch um gemeinsam gute Ideen für die Region zu entwickeln.
  • Wir unterstützen die Quartiersarbeit in Oedt, die wesentlich zur Erhöhung der Lebensqualität in diesem Ortsteil beigetragen hat. Wir setzen uns dafür ein, dass Quartiersmanagement als Aufgabe der Kommune gefördert wird und alle Ortsteile dabei Berücksichtigung finden.
  • Für die offene Gesellschaft. Wir verteidigen die Menschenrechte gegen Feinde der Demokratie, wir stehen ein für Menschen, die bedroht werden:

# Gemeinsam gegen Rassismus

# Gemeinsam gegen Sexismus

# Gemeinsam gegen Antisemitismus

# Gemeinsam gegen Trans- und Homofeindlichkeit

# Gemeinsam für Demokratie

# Chancengerechtigkeit für alle Menschen

Für ein lernendes Grefrath

Bildung ist ein wesentlicher Schlüssel dazu, dass alle Menschen in einer friedlichen, sozial gerechten und ökologisch sowie ökonomisch  nachhaltigen Welt leben können. Bildung hat die Aufgabe, Menschen ein freies, erfolgreiches und erfülltes, sicheres und selbstbestimmtes  Leben zu ermöglichen, sie zu mündigen Bürger*innen zu erziehen und  zur gesellschaftlichen Teilhabe bzw. Mitgestaltung unserer  (Welt-)Gesellschaft zu befähigen.

Die Bildungslandschaft in Grefrath ist in dem Bereich frühkindlicher Bildung und mit starken Schulen sehr gut ausgebaut. Wir wollen den Austausch mit den Schulen aufrecht erhalten, digitale Bildungsmöglichkeiten fördern und unsere Schulen und Kindertagesstätten zu Orten machen, an denen sich alle Kinder und Jugendliche wohlfühlen und inklusiv miteinander lernen und leben können. 

Damit nach dem Schulabschluss nicht der Umzug aus Grefrath die wahrscheinlichste Option ist, müssen wir Studium und Ausbildung außerhalb von Grefrath besser erreichbar machen. Mit der Hochschule Niederrhein in Krefeld und Mönchengladbach, der Hochschule und Universität Düsseldorf, der Fontys Venlo und der Universität Duisburg-Essen befinden sich zahlreiche exzellente Hochschulen im Grefrather Einzugsgebiet. Wir setzen uns für einen stärkeren ÖPNV ein und wollen kommunale Fahrgemeinschaften zu wichtigen Ausbildungsorten fördern. Dazu brauchen wir aber auch vor Ort Wohnraum, den sich Menschen in Ausbildung oder Studium leisten können.

Viele kleinere Betriebe in der Region sehen sich aber auch vor der Herausforderung, Auszubildende zu finden. Hier kann die Gemeinde eine bessere Vernetzung und Bewerbung von Angeboten leisten, um handwerkliche Expertise weiterhin vor Ort zu entwickeln.

Unter einem lernenden Grefrath verstehen wir aber auch, voneinander zu lernen. In Grefrath, Oedt, Mülhausen und Vinkrath leben viele Menschen mit verschiedenen Erfahrungen, Stärken und Potenzialen. Wir wollen die Einwohner*innen unserer Gemeinde stärker beteiligen und ihre eigene Lebenswirklichkeit mitgestalten lassen.

Für ein starkes Grefrath

Für Grefrath als kleine Gemeinde im Kreis Viersen sehen wir es als wichtig an, lokale Wertschöpfung zu fördern. Das bedeutet für uns, dass wir Arbeitsplätze vor Ort halten und schaffen wollen. Dazu wollen wir an die hervorragende Arbeit, die Jens Ernesti als Wirtschaftsförderer geleistet hat, anknüpfen und unsere schöne Gemeinde auch touristisch attraktiv vermarkten. Ob Paddeltour auf oder Spaziergang an der Niers, Schlittschuhlaufen oder großes Event im Eisstadion, Besuch im Freilichtmuseum oder in der Albert-Mooren-Halle – unsere Gemeinde hat viel zu bieten.

Um unser starkes Grefrath noch stärker zu machen wollen wir

  • Die Idee des unabhängigen Bürgermeisterkandidaten Jens Ernesti unterstützen und ein Leitbild für die Gemeinde entwickeln
  • Weiteres Budget für Wirtschaftsförderung bereitstellen
  • Unseren Antrag zum Leerstandsmanagement umsetzen und begleiten
  • Gemeindemarketing und systematische Öffentlichkeitsarbeit stärken
  • Entwicklung der Girmes-Werke fördern und unterstützen
  • Ein Konzept für zeitlich begrenzte Pop-Up-Stores in leerstehenden Geschäften einführen
  • Unsere Ortsteilzentren als Begegnungsorte weiterentwickeln
  • Für einen inklusiven Arbeitsmarkt: Wir wollen gerechte Chancen für alle! Menschen mit Behinderungen müssen Zugang zu regulären Arbeitsplätzen erhalten können.
  • Wir wollen Geflüchteten, die Möglichkeit zur Berufsausbildung in der Gemeinde bieten.
  • Landesgartenschau: Wir waren die ersten, die sich für die Machbarkeitsprüfung ausgesprochen haben. Wir sehen dies nach wie vor als ein große Chance für die weitere kommunale Entwicklung.